Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine dauerhafte Klimastation in Hannover installiert. Damit sollen Daten über den Zustand und die Veränderung des Stadtklimas gewonnen werden. Die Station wurde am Mittwoch zur bundesweiten Woche der Klimaanpassung offiziell in Betrieb genommen. Weitere Klimastationen gibt es in Hamburg und Berlin.
An dem Standort in der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte der DWD bereits zwischen Juni 2017 und Dezember 2020 Messungen durchgeführt. Diese ergaben, dass in der Stadt die Lufttemperaturen etwas höher sind als im Umland, während die Luftfeuchtigkeit etwas niedriger ausfällt, teilte Stadtsprecher Dennis Dix mit.
«Die neue Stadtklimastation erlaubt einen Vergleich mit der langjährigen Wetterstation des DWD in Hannover-Langenhagen, aber auch mit anderen Städten», sagte Christina Koppe, Leiterin der Abteilung Klima und Umweltberatung beim Deutschen Wetterdienst. Dies helfe bei der Optimierung von Stadtklimamodellen und liefere einen Beitrag zur «deutschen Anpassungsstrategie» für den Klimawandel.
Die Messergebnisse sollen zudem dazu dienen, geeignete Vorsorgemaßnahmen insbesondere zum Gesundheitsschutz zu treffen, erklärte Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel. Die Innenstädte seien wegen steigender Temperaturen und zunehmender Extremwetterereignisse besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels.
Eine besondere gesundheitliche Belastung entsteht, wenn es sich nachts nicht mehr abkühlt. Die Häufigkeit von sogenannten Tropennächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt, war im Mittel zwischen 2018 und 2020 in Hannover mit zwölf Nächten viermal so hoch wie im Umland, teilte Stadtsprecher Dix mit. Auch kämen in Norddeutschland immer häufiger lang anhaltende Hitzeperioden vor.