Branitz (dpa/bb) – Mit einer neuen «Baumuniversität» soll im Fürst-Pückler-Park Branitz in Cottbus die Forschung zum Erhalt historischer Parks in Zeiten des Klimawandels vorangetrieben werden. In Brandenburg gebe es mehr als 1000 denkmalgeschützte Gärten und Parks, sagte Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Freitag zum Start des Projekts. «Doch heiße Dürresommer gefährden den Bestand der Bäume, die jahrhundertelang unsere Kulturlandschaft prägten», mahnte sie. «Dieses bundesweit einmalige Modellvorhaben für historische Parks und Gärten soll Bäume stark machen für veränderte klimatische Bedingungen.»
Fürst Hermann Pückler-Muskau hatte nach Angaben der Stiftung für Park und Schloss 1846 in Branitz die erste «Baumuniversität» als Weiterentwicklung einer Baumschule zur Aufzucht großer verpflanzbarer und charaktervoller Bäume gegründet. Nun soll dort ein Lehr- und Schaugarten entstehen. In der Pücklerallee mit ihren sterbenden Eichen soll erprobt werden, wie unterschiedliche Eichenarten auf das geänderte Klima reagieren. Denn die heimischen Stieleichen seien den neuen klimatischen Verhältnissen nicht gewachsen. Hinzu sollen Flächen zur Gehölzvermehrung und -aufzucht kommen.
Der Bund fördere das Projekt aus dem Förderprogramm zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel, sagte Bauministerin Klara Geywitz (SPD). «Es entsteht bis 2024 die Neue Branitzer Baumuniversität mit Plantagen, Lehrgärten und Forschungsräumen als moderne Klimabaumschule.»