Die Sonne scheint in einem Wald zwischen Bäumen hindurch.

Der Müritz-Nationalpark bekommt eine neue Führung. Wie das Schweriner Agrarministerium am Mittwoch mitteilte, hat Ressortchef Till Backhaus (SPD) den Nationalpark-Leiter Ulrich Meßner nach 27 Jahren im Amt verabschiedet.

Der Biologe habe es verstanden, Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, Menschen aus der Region sowie unzählige Gäste für den Auftrag zu begeistern, Natur eben Natur sein zu lassen, hieß es. Messner leitete das rund 31.000 Hektar große Schutzgebiet seit 1995, geht in Ruhestand und scheidet zum 1. Oktober aus.

Die Suche nach einem neuen Leiter per Auswahlverfahren ist bereits angelaufen. Dabei wurde ein Naturfachmann aus dem Land Brandenburg ausgewählt, dieser habe aus privaten Gründen kürzlich aber abgesagt. Nun wird der Park zunächst von Messners Stellvertreterin Dany Poganatz geleitet.

In der Vergangenheit wurden unter Messners Leitung – in der Region auch umstritten – 87 Prozent des Parks aus der Nutzung genommen. Dazu gehört Wiedervernässung von Moorgebieten und das Liegenlassen von Bäumen im Wald.

Das Schutzgebiet war 1990 aus für die Bevölkerung gesperrten DDR-Staatsjagdgebieten hervorgegangen, gegen die viele Bürger im Herbst 1989 protestiert hatten. Der Müritz-Nationalpark ist nach eigenen Angaben der größte Wald-Nationalpark in Deutschland. In den beiden Teilgebieten Ostufer der Müritz und Serrahn brüten viele See- und Fischadler, Kraniche und Rohrdommeln, dort wachsen etliche seltene Pflanzenarten. Der 268 Hektar große Buchenwald bei Serrahn steht seit 2011 auch unter Schutz als Weltnaturerbe der Unesco.