Ein Igel.

Hannover (dpa/lni) – Gartenbesitzer in Niedersachsen und Bremen haben sie bestimmt schon entdeckt: die vielen Igel auf der Suche nach Futter. «Da die Geburtsmonate des Igels August und September sind, gibt es logischerweise überall Nachwuchs und damit ein erhöhtes Igelaufkommen», sagte Bärbel Rogoschik vom Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen. Die meiste Zeit verbringen die stacheligen Tiere momentan damit, sich genug Speck für den Winter anzufressen. Die Lage für die Tiere sei momentan wieder relativ entspannt. Im Hochsommer sah das noch ganz anders aus. Durch lange Dürreperioden fanden die Insektenfresser immer weniger Nahrung. Auch geeignete Trinkwasserquellen waren seltener vorhanden. Immer öfter versuchten die Tiere dann beispielsweise aus Swimmingpools zu trinken und ertranken bei dem Versuch darin.

Besonders auf die Jungtiere, die schon sechs Wochen nach ihrer Geburt ihre Mutter verlassen und dann auf sich alleingestellt sind, warten aber schon im Herbst die nächsten Gefahren. Schuld daran sei oft der Mensch. In Schottergärten oder Beeten mit exotischen Pflanzen lasse sich kaum Nahrung finden. «Wir brauchen mehr Natur und weniger Deko in den Gärten und den Mut zur Schlampigkeit,» sagte Sönke Hofmann vom Nabu Bremen. Dichte Zäune könnten Igel zudem aus- oder sogar einsperren. Helfen könne man den Tieren, indem man beispielsweise eine Trinkschale bereitstellt.

Ideal ist auch ein großer, mit einigen Ästen abgedeckter Laubhaufen. Der sollte am besten etwa einen Meter breit und einen Meter hoch sein. «Der Standort sollte gerne im Schatten von Bäumen aber auf einer trockenen Stelle liegen», so Hofmann. Allerdings sollte man dann im Winter nicht ständig nachschauen, ob sich dort wirklich ein Igel eingenistet hat. Das störe die Tiere nur beim Schlaf. Futter sollte man noch nicht auslegen. Noch haben die Igel genug Zeit, bis sie ihren Winterschlaf starten.