Landwirte fahren mit ihren Traktoren in der Innenstadt von Quedlinburg an Passanten vorbei.

Zum Abschluss der Agrarministerkonferenz in Quedlinburg haben Landwirte ihren Unmut über die Agrarpolitik ausgedrückt. Mit rund 70 Treckern samt Plakaten mit Aufschriften wie «Keine Zukunft ohne Bauern» oder «Stirbt der Bauer, stirbt das Land» kamen sie am Freitag in die Welterbestadt. Aus Denkmalschutzgründen durften nur einzelne Traktoren bis zum Marktplatz fahren, wo anschließend eine Kundgebung stattfand. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 250 Menschen an der Versammlung teil. Mehrere Verbände und Interessengruppen der Landwirtschaft hatten gemeinsam zu dem Protest aufgerufen.

Wenige Hundert Meter vom Marktplatz entfernt trafen sich zeitgleich die Agrarminister von Bund und Ländern. Nach ihrer Sitzung kamen Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) und der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU), zur Kundgebung. Özdemir wurde von den Landwirten während seiner Ansprache ausgebuht.

«Wir haben Märkte, die wir nicht beeinflussen können. Wir haben ein Wetter, das wir nicht beeinflussen können. Und jetzt haben wir noch das große Unglück, dass uns die Politik so viele bürokratische Hürden aufbürdet», sagte der Präsident des Landesbauernverbands, Olaf Feuerborn. «Wir brauchen ein Grundvertrauen der Politik in die Landwirtschaft.» Geplante Maßnahmen unter anderem beim Pflanzenschutz sorgten für existenzielle Sorgen der Betriebe, beklagte der Verband.